Wenn
du einen Kuckuck siehst,
so
ist das selten, glaub`s, mein Freund.
Ich
möchte dann, dass du ihn grüßt,
ganz
bewusst und gut gemeint.
Der
Vogel flieht an dir vorüber.
Du
schaust und staunst: ein Täter ist`s.
Zwar
wäre dir ein Opfer lieber,
doch
wenn`s nicht stimmt, macht es ja nichts.
Dein
Blick hastet dem Tiere nach,
kein
Spottpfiff im Vorbei ertönt.
Du
denkst: Was hält den Glauben wach,
dass
Kuckucks Ruf den Hörer höhnt?
Dann
siehst du dieses Tier nicht mehr.
Es
ist im Wald, hält sich versteckt.
Beim
Rotkehlchen ist`s Nestchen leer
Erkennst du schnell und bist
erregt.
Des
Kuckucks Schuld, so willst du glauben
und
brichst schon über ihn den Stab.
Wie
kann er junge Vögel rauben
und
zocken deren Nester ab?
Ich
sage dir: das macht er nicht.
Es
irrt, wer glaubt, er sei ein Feind.
Mit
meiner bess`ren Zuversicht
weiß
ich: er hat nur keinen Freund.
Nach
dem Gesetze der Natur
lebt
Kuckuck sehr von dem Verzicht,
denn
er legt seine Eier nur,
bebrütet diese aber nicht.
Wer
also einen Kuckuck sieht,
der
hab` Respekt vor seinem Los,
denn
so sehr sich dieser müht,
bleibt seine Einsamkeit doch groß.
Listina Arguso 1999
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